CORONAAUSFLUG


Ostara 2020 (12/13. April)

Dear friends,
der Pontifex feiert mutterseelenallein die österliche Auferstehung und SZ-Online stellt mir die Frage: Wie geht es Ihnen mit Corona? 😀 Ich habe die Wahl zwischen "Alles in Ordnung" und "Es ist ein Albtraum". Würde ich in Norditalien, Spanien oder New York leben, hätte ich mich spontan für den Alptraum entschieden, doch bei mir persönlich ist, bis auf die rauen Hände vom häufigen Waschen, alles O.K., da mich weder Existenzsorgen plagen, noch fühle ich mich eingeschränkt. Ich verfüge über fließendes Trinkwasser, bin bis auf altersbedingte Verschleißerscheinungen pumperlg'sund und wenn ich in meiner Mansarde Auslauf benötige, radle ich mit meinem Steppenwolf ohne E-Antrieb durch die Stadt. An einem sonnigen Frühjahrstag wie heute, geht im Englischen Garten und entlang der Isar die Post ab, entsprechend suche ich mir als gesellige Einzelgängerin Pfade abseits der österlichen Heerscharen.
Erste Anlaufstation war die griechisch-orthodoxe Allerheiligenkirche gegenüber des Münchner Nordfriedhofs, wo ich für eine langjährige Freundin, deren Sohn sich in Nikosia auf den Abschluss seines Medizinstudiums vorbereitet, vor dem Antlitz der Αγία Κορόνα drei Kerzen anzündete, die wunderbar nach Bienenwachs dufteten. Prompt tauchte eine bayerische Steinhummel auf, die an der Glasscheibe womöglich den Märtyertod gestorben wäre, wenn ich ihr nicht mit einer der Opferkerzen (Anmerkung: Ich habe die Kerze nicht als Golfschläger benutzt) den Weg in die Freiheit gewiesen hätte.
Rückblickend kommt mir Nikos Kazantzakis in den Sinn, dessen Roman "Alexis Sorbas" in die Filmgeschichte eingegangen ist. Der an Leukämie erkrankte Kazantzakis (**1957) starb nach einer längeren Chinareise in Freiburg im Breisgau an den Folgen der Asiatischen Grippe. Nach der Spanischen Grippe ist die Asiatische die zweitgrößte Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts, welcher 1957/58 zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Allein in Deutschland starben 30.000 Menschen, die mehr oder weniger in Vergessenheit geraten sind. Nicht so der Kreter Kazantzakis auf dessen Grab eine Offenbarung (Leitfaden) steht: Ich erhoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei...

Im Anschluss machte ich mich auf den Weg zum Neuen Israelitischen Friedhof in der Garchinger Straße, um Gustav Landauer, Kurt Eisner, Eugen Leviné, Max Mannheimer, Kurt Landauer, Joseph Schülein und Abi Ofarim einen Besuch abzustatten, der mir vor seinem Ableben in Schwabing des Öfteren über den Weg gelaufen ist. Bekannt wurde AO im Duett mit Esther Ofarim, für die sich u. a. meine Mutter (*1913) begeistern konnte. Meine jugendlicher Enthusiasmus hielt sich in Grenzen, für mich waren die Ofarims ein No-Go, das in den Ohren schmerzte.
Wie auch immer: Der österliche Pessach-Spaziergang fiel ins Wasser, weil mir ein Bodyguard in schwarzem Anzug, Humphrey-Bogart-Hut und weißem Mundschutz den Zugang verwehrte. Der Friedhof sei, so der Maskierte, der vermutlich dem MOSSAD angehört, wegen der Corona-Krise geschlossen. "Schade, da kann man nix machen...Shalom", verabschiedete ich mich artig und grübelte auf dem Weg zur angrenzenden DOMAG-Künstlerkolonie darüber nach, ob mutierte Fledermaus-Viren, wie menstruierende Frauen, nicht koscher sind.
Neuer_Israelitischer_Friedhof_(München)www.doku-ev.de

In der hebräischen Sprache heißt die Fleder-/Flattermaus atalleph, was soviel wie Nachtvogel bedeutet. Im 3. Buch Moses, Kapitel 11 (reine und unreine Tiere) heißt es: Und diese sollt ihr verabscheuen von den Vögeln; sie sollen nicht gegessen werden, ein Greuel sind sie: der Adler, der Beinbrecher, der Meeradler, der Falke, die Weihe, alle Raben, die Straußhenne, der Straußhahn, die Seemöve, der Habicht, die Eule, die Rohrdommel, das Purpurhuhn, der Pelikan,die Aasgeier, der Storch, der Fischreiher, der Wiedehopf und die Fledermaus.
https://www.bibel-online.net
Als fliegendes Säugetier ist die Fledermaus eine Ausnahme unter den "Geflügelten". Das älteste FM-Fossile wird auf 50 Millionen Jahre datiert. Im Vergleich zur biblischen Menschheitsgeschichte, die mit der Vertreibung (§218) aus dem Paradies ihren selbstzerstörerischen Anfang nimmt, ist die Microchiroptera (wissenschaftlich: Fledermaus) steinalt. In China gilt sie als Symbol für Glück und Gewinn, bei den Mayas zählte der Fledermausgott Camazotz zu den Dämonen der Unterwelt, im Christentum wird die Fledermaus mit Vampiren, dem Teufel, Hexen usw. und in der Wissenschaft mit Corona-Viren in Verbindung gebracht. Entsprechend wird Lichtbringerin Lucia Luzifer, die als Morgenstern (Venus, Inanna, Isthar... usw.) vom nächtlichen Himmel strahlt, als männliche Fledermaus dämonisiert.

Wie zahlreiche Heilige, die als MärtyrerInnen in die Kirchengeschichte eingegangen sind, gibt es auch für die/den heidnischen Luzifer eine christliche "Doppelgängerin". Lichterkönigin Santa Lucia wird am 13. Dezember gefeiert, den 11. November teilt sich die orthodoxe Agia Corona Stephania mit St. Martin, die katholische Corona feiert am 14. Mai ihren Namenstag. Wer das Buch "Eine Göttin für jeden Tag" von Luisa Francia kennt, ahnt vielleicht, dass al-Uzza, eine der drei vorislamischen Schicksalsfrauen, sich den 134(5). Jahrestag (14. Mai) mit Santa Corona teilt. Der Martinstag, welcher mit dem Faschingsbeginn einhergeht, hat L. Francia für Chih Nu reserviert, die chinesische Göttin der Weberei, die, wer weiß das schon, in Wuhan Schutzmasken spinnt.
Chih/Zhi Nu' unmittelbare Nachbarin im Jahreskreis ist Pandora, welcher man nachsagt, dass sie in ihrer Schatztruhe das Übel der Risikogruppe 4 hütet. Der Corona-Pandora folgt Hel, die nordische Göttin der Unterwelt, die jedes Kind unter dem Pseudonym "Frau Holle" kennt. Korona ist wiederum buchstäblich mit Kore Persephone verwandt, die von Onkel Hades ins hellenische Totenreich entführt wurde usw. Wer mehr über weibliche Spiritualität wissen will, kann sich u. a. im Göttinnenlexikon von Andrea Dechant schlau machen, wem das zu mühselig ist, darf weiterhin an den Weihnachtsmann glauben...
artedea.net/zhi-nu
artedea.net/al-uzza
artedea.net/kore-persephone-die-auferstandene

In diesem Sinne nix für unguad, bleibt's g'sund und passt auf Euch auf, denn fortan ist Eigenverantwortung und Selbstbestimmung angesagt...

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